Der sogenannten klassischen Musik wird oft eine gewisse Erhabenheit zugesprochen; sie scheint im Dienste des "Guten, Wahren, Schönen" zu stehen. Gewalt, Zerstörung und Anarchie hingegen werden oft zuerst mit Popmusik und  Jugendkulturen in Verbindung gebracht. Umso ergiebiger mag es deshalb sein, sich auf die Suche nach dem zu machen, was vielleicht erst beim zweiten Hinsehen als gewaltförmige Grenzüberschreitung  verstanden wird: Anhand einiger Beispiele aus antiken Erzählungen, Opern bis hin zu musikalischen Formen des  Protestes der Gegenwart werden aus intersektionaler Perspektive eine Vielfalt an möglichen Deutungen, Rezeptionen und Interpretationen diskutiert.