Der kanadische Regisseur David Cronenberg ist seit den späten siebziger Jahren ein ausdauerndes enfant terrible
des internationalen Films. Über die Jahre hat sich in seiner Stoffwahl
und Bildsprache ein prägnanter eigener Stil herausgebildet, der mit der
oftmals verwendeten Bezeichnung „body horror“ nur sehr unzureichend
beschrieben ist. An mehreren Stellen seiner Karriere hat Cronenberg
immer wieder Werke herausgebracht, die sich in der Retrospektive trotz
oder gerade wegen ihrer drastischen Darstellung von Amalgamierungen von
Körpern und Technik oft als feinsinnige Seismographen der medialen
Situation der jeweiligen Zeit herausgestellt haben. Daher bietet es sich
an, drei seiner wichtigsten Filme herauszugreifen die jeweils eng mit
bestimmten Medienumbrüchen ihrer Zeit verwoben sind, diese in
alptraumartigen Bilden metaphorisch übersteigern, aber immer auch
zutiefst reflexiv sind. Im Seminar werden wir uns zusammen „Videodrome“
(1983), „eXistenZ“ (1999) und „Crimes of the Future“ (2022) anschauen,
analysieren und flankierend dazu klassische medientheoretische Texte
lesen, welche die in den Filmen zur Sprache kommenden Themen beleuchten.
- Lehrkraft: Markus Rautzenberg