Auch und gerade abseits der Ausstellungswände sind Fotografien im Museum allgegenwärtig. Sie machen in der Sammlungsdatenbank Objekte identifizierbar, bieten exakte Zustandsbestimmungen für Restaurierungen, bewerben die aktuelle Ausstellung an Bushaltestellen und werden beim Verlassen des Museums als kleine Souvenirs vom Postkartenständer genommen. Das Funktionieren eines gegenwärtigen Museums ist ohne Fotografie nicht denkbar. Permanent werden neue Fotografie produziert, existierende Fotografien werden verwendet, bearbeitet, wieder abgelegt. Auch über Fotografie wird Kontinuität innerhalb des Museums und Kommunikation zwischen den verschiedenen Aufgabenbereichen ermöglicht. Eine Fotografie kann potentiell in andere Abteilungen und Hände wandern, und dort wiederum anders verwendet und verstanden werden – teilweise mit einem jahrzehntegroßen zeitlichen Abstand.

Doch viele der fotografischen Arbeitsweisen spielen sich hinter den Kulissen des Museums ab. Darum untersucht dieses Seminar am Beispiel und im Gespräch mit dem Ruhrmuseum Essen die fotografische Arbeit im Museum dort, wo sie stattfindet. Dafür wird neben Sitzungen für die theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema bei Exkursionensterminen das Ruhr Museum und die dort fotografisch arbeitenden Menschen besucht und befragt. Die Exkursionen finden aus terminlichen Gründen an Mittwochvormittagen statt.