Die Frage nach Herkunft und Zugangsumständen von Sammlungsobjekten, gewissermaßen also nach ihren „Biographien“, ist für viele Institutionen in den letzten Jahren immer drängender geworden und durch prominente Fälle wie den „Schwabinger Kunstfund/Sammlung Gurlitt“ auch in das Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit gelangt. Die Bedeutung von Provenienzforschung beschränkt sich aber keineswegs auf den Kunstbereich, sondern ist auch für musikbezogene Sammlungen – wie Musikbibliotheken, Musikaliensammlungen, Instrumentensammlungen, Tonträgersammlungen – von Relevanz. Das Seminar wird grundsätzlich in verschiedene Bereiche der Provenienzforschung einführen. Schwerpunkte sollen auf die Bereiche des sogenannten „NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturguts“ sowie auf „Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ gelegt und Forschungsfragen, -strategien und -ergebnisse thematisiert und diskutiert werden.