Im 18. Jahrhundert kommt eine neue Gattung des Musikschrifttums auf. Sie zielt zunächst primär darauf ab, dem Laien und dem Liebhaber das fremdsprachige Musikvokabular zu erklären. Musiklexika dieser Zeit stehen im Mittelpunkt entgegengesetzer Strömungen: 1. Bei aller erwünschten Interationalität ihrer Inhalte geben sie Auskünfte über landesspezifische Annäherungen an die Musik. 2. Trotz des Bezugs zu einer bis ins Mittelalter zurückreichenden Tradition des Musikschrifttums vermitteln die Werke eine Definition dessen Gegenwart. Sie eignen sich daher hervorragend, um den sich im 18. Jahrhundert beschleunigenden Wandel in der Wahrnehmung der Musik, deren Kompositionstechniken und Ästhetik abzulesen.

Anhand einzelner, französischen wie deutschen Musiklexika entnommenen Artikel zu den unterschiedlichsten Bereichen der Musik zeichnet das Seminar die Entwicklung musikalischer Termini zwischen 1703 und 1821 nach.