Ob der Musikunterricht durch den Musik-Meister im eigenen Haus, ob die tägliche Hausandacht mit dem Singen geistlicher Lieder, ob das abendliche Musizieren im instrumental-vokalen Familienensemble, das kontemplative Fantasieren am Clavichord oder das chorische Singen von Trinkliedern bei der abendlichen Geselligkeit: Häusliches Musizieren erscheint im 17. und 18. Jahrhundert in einer großen Vielfalt unterschiedlicher Anlässe und Motivationen. Das Seminar verbindet die Diskussion methodischer Ansätze der Alltags-, Sozial- und Geschlechtergeschichte mit dem reflexiven Umgang mit Quellenmaterial (etwa Bildern,  Subskriptionslisten, Leichenpredigten, handschriftlichen Notenbüchern) und dem Kennenlernen spezifischer Repertoires (etwa Consort Music, Cembalo-Suiten, Kammersonaten, geistliche und weltliche Solo- und Ensemble-Lieder).