Der von Paul Gilroy geprägte Begriff des „Black Atlantic“ beschreibt einen transnationalen Raum, der die afrikanische Diaspora und den Mutterkontinent umfasst. Dieser historisch aus dem transatlantischen Sklavenhandel entstandene Raum ist ein dynamisches Zentrum des kreativen Austauschs von Ideen und Ausdrucksformen, aus dem sich die vielfältigen Genres der „Black Music“ (u.a. Jazz, Soul, Funk, Reggae, Hip-Hop, House) entwickelt haben. „Black Music“ war und ist dabei stets eng mit politischen Projekten des antirassistischen und antikolonialen Widerstands verbunden. Das Seminar beleuchtet die vielschichtige Beziehung von Musik und Politik im „Black Atlantic“ anhand grundlegender Texte von Denker:innen wie W. E. B. Du Bois, Franz Fanon, Angela Davis, Paul Gilroy oder bell hooks. Darauf aufbauend werden diverse kulturpolitische Projekte (z.B. Panafrikanismus, Äthiopianismus, Négritude, Harlem Renaissance, Afrozentrismus, Afrofuturismus) sowie die damit verbundenen musikalischen Ausdrucksformen und ästhetischen Strömungen diskutiert und auf ihre Relevanz für antirassistische und antiimperialistische Bewegungen des 21. Jahrhunderts hin untersucht.
- Lehrkraft: Florian Carl